ANWENDUNG VON NÄHTEN IN DER SPORTMEDIZIN
NAHTANKER
Eine der häufigsten Verletzungen bei Sportlern ist die teilweise oder vollständige Ablösung von Bändern, Sehnen und/oder anderen Weichteilen von den zugehörigen Knochen. Diese Verletzungen entstehen durch übermäßige Belastung der Weichteile. In schweren Fällen einer Ablösung kann eine Operation erforderlich sein, um die Weichteile wieder an den zugehörigen Knochen zu befestigen. Zur Fixierung dieser Weichteile an den Knochen stehen zahlreiche Fixiervorrichtungen zur Verfügung.
Beispiele hierfür sind Klammern, Schrauben, Nahtanker und Reißnägel.
Die Fixierung mit Nahtankern ist eine der wichtigsten Neuerungen in der arthroskopischen Chirurgie. Der ursprüngliche Nahtanker wurde Berichten zufolge vor über drei Jahrzehnten entwickelt. Sushruta, der antike indische plastische Chirurg (ca. 380–450 n. Chr.), erwähnt Nahtanker aus Flachs, Hanf und Haar. Seitdem wurden Nahtanker hinsichtlich Design, verwendetem Material, Größe usw. vielfältig modifiziert. Nahtanker werden heute zunehmend bei der chirurgischen Reparatur von Rotatorenmanschettenrissen eingesetzt, da sie die effektive Fixierung von Weichteilen am Knochen unterstützen. Zu den potenziellen Vorteilen gehört die Verringerung von Knochenschäden.
Ein Ende der Naht wird am Weichgewebe befestigt und das andere Ende an der Vorrichtung, die die Naht am Knochen verankert.
Nahtanker bestehen aus:
1. Der Anker – konische schraubenartige Strukturen, die in den Knochen eingesetzt werden und aus Metall oder biologisch abbaubarem Material bestehen.
2. Die Öse – Dies ist eine Schlaufe im Anker, die den Anker mit der Naht verbindet.
3. Die Naht – Dies ist ein biologisch abbaubares oder nicht resorbierbares Material, das durch die Öse des Ankers am Anker befestigt wird.
Nahtanker sind in verschiedenen Ausführungen, Größen, Konfigurationen und Materialien erhältlich. Zwei Haupttypen von Nahtankern sind:
1. Biologisch resorbierbares Nahtmaterial
Wird im Allgemeinen in vielen inneren Geweben des Körpers verwendet. Diese Nähte lösen sich innerhalb von zehn Tagen bis vier Wochen im Gewebe auf. Sie werden in Fällen verwendet, in denen die Wunde schnell heilt und daher kein Fremdmaterial im Körper zurückbleiben muss. Resorbierbare Nahtanker sind die bevorzugten Fixierungselemente, da sie das geringste Risiko für postoperative Komplikationen aufweisen.
Biologisch abbaubare Nahtanker werden heute zunehmend für verschiedene Eingriffe in der Sportmedizin eingesetzt.
2. Nicht resorbierbare Nähte
In einigen Fällen sind nicht resorbierbare Nähte besser geeignet. Diese Art von Nähten wird vom Körper nicht verstoffwechselt. In Fällen wie Herz- und Gefäßoperationen, die mehr Zeit zum Heilen benötigen, sind nicht resorbierbare Nähte angebracht. Bei Schulteroperationen werden jedoch meist resorbierbare Nahtanker bevorzugt, da diese bei einer Implantatverlagerung einen Kokosnussschabereffekt verursachen können, der aufgrund des Schabereffekts auf den Knochen zu schweren arthritischen Veränderungen führen kann. Zu diesem Typ gehören Nahtanker aus Metall und Kunststoff.
Nahtanker sind für orthopädische Chirurgen zu einem unschätzbar wertvollen Werkzeug geworden.